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Weniger Bildschirm, mehr Verbindung
Warum und wie echte Beziehungen unsere Resilienz stärken
Wir sind alle am selben Ort, aber doch nicht präsent: Ob an der Bushaltestelle, im Wartezimmer oder während des Restaurantbesuchs mit Freunden – immer häufiger schauen wir eher auf das Display unseres Smartphones als in die Gesichter anderer Menschen. Wir widmen unsere Aufmerksamkeit stattdessen einer Welt, die uns viel zeigt, aber wenig echtes Erleben ermöglicht. Dabei ist es gerade die Verbindung zu anderen Menschen, die unsere Resilienz stärkt und unser emotionales Wohlbefinden sichert. Das Video Look up von Gary Turk hat bereits vor 10 Jahren eindrucksvoll darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es ist, im digitalen Zeitalter bewusst Zeit für persönliche, reale Interaktionen zu schaffen.
In diesem Beitrag zeige ich, warum echte soziale Bindungen so wichtig sind und wie du mit digitaler Achtsamkeit deine Beziehungen und damit deine psychische Gesundheit stärken kannst, inklusive praktischer 7-Tage -Challenge für dich.
Inhalte dieses Beitrages:
- Fluch und Segen zugleich – Warum uns die digitale Welt so fasziniert
- Soziale Beziehungen und ihre Bedeutung für unsere Resilienz
- Beziehungen in der analogen Welt stärken, ohne die digitale Welt komplett auszuschließen
- Praxis-Übung: Die 7-Tage-Netzwerk-Challenge
- Fazit: Die achtsame Mischung macht‘s
- Literatur und weitere Lesetipps
Fluch und Segen zugleich – Warum uns die digitale Welt so fasziniert
In unserer zunehmend digitalisierten Welt sind wir ständig vernetzt: Wir scrollen durch soziale Medien, beantworten E-Mails immer und überall, kommunizieren eher über WhatsApp oder Signal als zum Telefon zu greifen. Kurzum, Soziale Medien, Messenger Dienste, Streaming und Co. liefern rund um die Uhr Unterhaltung und die Möglichkeit sozialer Interaktion. Dabei sind Plattformen wie Instagram, TikTok, Facebook oder LinkedIn gezielt darauf ausgelegt, unsere Aufmerksamkeit zu fesseln und uns immer wieder zurückzuholen.Warum zieht uns diese Welt so an?
- Dopamin Kicks:
Likes, Kommentare und Benachrichtigungen triggern unser Belohnungssystem, schütten Dopamin aus und vermitteln so ein kurzfristiges Gefühl von Glück. Dopamin wird auch „Botenstoff des Glücks“ genannt, denn er hat großen Einfluss auf unsere Stimmung und unser Wohlbefinden (Med. Uni Wien, 2016). Plattformen wie Instagram machen sich das gezielt zunutze, um unser Nutzerverhalten zu steigern.
- Flucht vor der Realität: Wer sich einsam oder gestresst fühlt, greift schnell zum Smartphone oder anderen digitalen Medien, um sich abzulenken – das verstärkt jedoch oft nur unsere emotionale Distanz zur realen, analogen Welt. Während wir z.B. auf unseren Bildschirmen perfekte Bilder von scheinbar glücklichen Menschen betrachten, verlieren wir oft die echten, authentischen Momente in unserem eigenen Leben aus den Augen.
- Anonymität: Online können wir anonym aufzutreten oder uns sogar eine neue Identität erschaffen. Das kann befreiend sein, da Menschen in Online-Foren oder sozialen Medien ihre Gedanken und Gefühle teilen können, ohne Angst vor direkter sozialer Bewertung. Anonymität kann es erleichtern, über schwierige Themen zu sprechen oder Unterstützung in sensiblen Situationen zu finden. Gleichzeitig birgt sie aber auch Risiken: Hinter der Maske der Anonymität wird der respektvolle Umgang miteinander oft vernachlässigt und aus Unterstützung kann schnell Mobbing werden.
- Gefühl der Zugehörigkeit: Online-Communities, Foren oder soziale Medien bieten uns die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu finden. Ob es um Hobbys, Lebensphilosophien oder persönliche Herausforderungen geht – für fast jede Lebenssituation gibt es online Gruppen, die uns das Gefühl vermitteln, verstanden zu werden und dazuzugehören. Dazu müssen wir nicht einmal das heimische Sofa verlassen, ein Griff zum Smartphone reicht bereits, um in Kontakt mit anderen zu treten. Gerade für Menschen, die sich in ihrem direkten Umfeld nicht zugehörig fühlen, kann das Internet ein wertvoller Ort sein und ein Gefühl von Gemeinschaft vermitteln.
- Flucht vor der Realität: Wer sich einsam oder gestresst fühlt, greift schnell zum Smartphone oder anderen digitalen Medien, um sich abzulenken – das verstärkt jedoch oft nur unsere emotionale Distanz zur realen, analogen Welt. Während wir z.B. auf unseren Bildschirmen perfekte Bilder von scheinbar glücklichen Menschen betrachten, verlieren wir oft die echten, authentischen Momente in unserem eigenen Leben aus den Augen.
Soziale Beziehungen und ihre Bedeutung für unsere Resilienz
Soziale Bindungen sind nicht nur ein emotionales Grundbedürfnis, sie sind auch essenziell für unsere körperliche und mentale Gesundheit. Zeit mit anderen Menschen zu verbringen fördert die Ausschüttung von Glücks- und Bindungshormonen wie Oxytocin, Dopamin und Serotonin. Das mindert Stress, fördert unsere Ausgeglichenheit und stärkt unsere Resilienz. Dieser soziale Schutzmechanismus wird jedoch geschwächt, je mehr wir uns in die digitale Welt zurückziehen. Schlimmstenfalls empfinden wir es als zunehmend unangenehm in direkten Austausch mit anderen Menschen zu treten. Es lohnt sich, frühzeitig und kontinuierlich in echte soziale Beziehungen zu investieren, unsere Verhältnisse zu Freunden und Familie zu pflegen oder in Vereinen, unter Kollegen etc. Beziehungen aufzubauen.Beziehungen in der analogen Welt stärken, ohne die digitale Welt komplett auszuschließen
In echte Beziehungen zu investieren, bedeutet nicht, die digitale Welt komplett zu meiden, sondern den Fokus zu schiften. Hier ein paar praktische Strategien: Reduziere deine online Zeit- Setze dir feste Zeiten für soziale Medien und digitale Kommunikation.
- Nutze Apps zur Bildschirmzeitkontrolle, z.B. Forest, Offtime, Moment (iOS) oder StayFree (Android).
- Reduziere Online-Kontakte auf Menschen, mit denen du wertvollen Austausch hast, der dich beflügelt und dir gut tut.
- Investiere stattdessen mehr Zeit in Gespräche und persönliche Treffen mit Menschen, die dir wirklich wichtig sind.
- Ersetze asynchrone digitale Kommunikation – also Emails oder Chats – so oft wie möglich durch persönliche Gespräche in Echtzeit.
- Verzichte in bestimmten Situationen bewusst auf dein Smartphone, z. B. beim Essen mit der Familie oder in Gesprächen mit Freunden. Dein Smartphone sollte niemals mit Menschen um deine Aufmerksamkeit konkurrieren!
Praxis-Übung: Die 7-Tage-Netzwerk-Challenge
Bewusster mit unseren digitalen Netzwerken umzugehen und analoge Beziehungen zu stärken ist Übungssache und ja, erfordert auch ein bisschen Disziplin. Probiere gerne diese 7-Tage-Challenge aus:Tag 1: Bestandsaufnahme
- Schreibe eine Liste mit den 5 wichtigsten Menschen in deinem Leben.
- Notiere, wann du das letzte Mal intensiv Zeit mit ihnen verbracht hast (offline).
Tag 2: Offline-Zeiten einplanen
- Lege zwei feste Offline-Zeiten von mind. 2 Stunden fest und beobachte, wie sich das anfühlt.
Tag 3: Ein persönliches Gespräch führen
- Rufe eine Person aus deiner Liste an und verabrede ein persönliches Treffen.
Tag 4: Achtsame Kommunikation üben
- Versuche, in Gesprächen wirklich zuzuhören – ob online im Zoom Call oder analog – und mache keine anderen Dinge während des Gesprächs.
Tag 5: Ein altes Gespräch wiederbeleben
- Melde dich bei jemandem, der dir wichtig ist, mit dem du aber länger keinen Kontakt hattest.
Tag 6: Offline-Zeit mit Freunden oder Familie planen
- Organisiere ein Treffen ohne digitale Ablenkung – bedeutet: Smartphone bleibt in der Tasche – z. B. einen Spaziergang oder ein gemeinsames Essen.
Tag 7: Reflexion
- Notiere, was sich in dieser Woche verändert hat.
- Wie hat sich diese Woche für dich angefühlt? Welche Beziehungen haben sich verändert? Welche Gewohnheiten möchtest du beibehalten? Was möchtest du gerne als nächstes ausprobieren?
Fazit: Die achtsame Mischung macht’s
Die digitale Welt bietet viele Chancen – Vernetzung, Inspiration und Austausch. Entscheidend sind die bewusste Entscheidung und das Maß: Wann bereichern und digitale Kontakte, wann nehmen sie uns echte Erlebnisse und Interaktion? Ein Herzensappell von mir: Lass doch dein Smartphone beim nächsten Mal an der Bushaltestelle in der Supermarktschlange oder anderweitig im öffentlichen Raum in der Tasche. Schenke den Menschen um dich herum deine echte Aufmerksamkeit. Schaue stattdessen auf, stelle kurzen Augenkontakt zu einer anderen Person her und schenke ihr ein Lächeln. Manchmal erwidern Menschen das Lächeln, und selbst wenn nicht, wird es dein eigenes Wohlbefinden positiv beeinflussen. Du wirst präsenter, lernst, die Welt um dich herum wieder intensiver wahrzunehmen und langfristig deine Verbindung zu dir selbst und anderen stärken. 💌 Schreib mir gern oder vernetze dich mit mir – ich freue mich auf den Austausch!